Presseberichte

 

Besonders schöne Berichte über die Kulturtenne, die Geschichte und das Leben darin:

 

Ursula Günthert versammelt in ihrem Kochbuch die in der Kulturtenne Damnatz erprobten Rezepte.

 

Ursula Günthert blickt auf 264 Veranstaltungen, ein Kochbuch und einen alles anderen als geradlinigen Lebenslauf zurück. 

 

Mit ihrem Kultursalon in der Tenne zieht Ursula Günthert seit Jahren Künstler und Kulturinteressierte aus Nah und Fern in den Bann und ins ländliche Damnatz. Zumal die promovierte Wissenschaftlerin gar köstlich aufzukochen weiß.

 

Krimispass mit Hirschroulade. Kunst, Kultur und Kulinarisches gehören in der Kulturtenne Damnatz zusammen. In fünf Jahren bereits 148 Veranstaltungen durchgeführt. Das Menü steht: es beginnt mit einem Apfel-Avokado-Tatar, dann folgt gratinierte Grünkohl, als Hauptgericht wird eine Hirschroulade gereicht und zum Abschluss gibt es einen Topfenknödel mit Mangosalat. Dazu Kaffee, Wasser und Wein und vor dem Essen und danach einen spannenden Krimi. Autor und Winzer Andreas Wagner aus dem Rheingau liest am kommenden Sonnabend aus seinem Buch „Stauhitze“ in der Kulturtenne in Damnatz.

Der Verein finanziert sich aus den Mitgliedsbeiträgen, den Eintrittsgeldern und Spenden. Die flossen bisher aber nur in sehr geringem Maße, was die Vereinsvorsitzende schon etwas ärgert. Denn etablierte Kultureinrichtungen, wie zum Beispiel der Kulturring Dannenberg, bekommen, ohne sich groß anzustrengen, ein Vielfaches an Unterstützung.

Günthert scheibt sich die Finger wund an den Anträgen und hofft auf die Zukunft. Um die Besucher der Veranstaltungen ab und an mit einem Menü zu verwöhnen, musste sie ein Gewerbe anmelden, mit allen Schwierigkeiten, die bei so einem Unterfangen wohl dazu gehören. Aber sie hat es bisher nicht bereut, denn neben der Naturwissenschaft, der Kunst und Kultur liebt sie das Kochen.

 

 

Die Kulturtenne ist regelmäßig in der Presse:

 

 

"solo solo duo" Jazz-Improvisationen mit Saxophon und Cello in Damnatz.

 

Im zeitgenössischen Jazz ist es eine übliche Form, sich beim Auftritt erst einzeln und dann gemeinsam zu präsentieren. Dies wird in der von Gabriele Hasler neu geschaffenen Reihe "solo solo duo" mit 3 Konzerten und je zwei Musiker/innen in der Kulturtenne Damnatz realisiert. Die standen vorher noch nie zusammen auf der Bühne.

Eine gelungene musikalische Erstbegegnung. rhy

 

 

Vier Kunstschaffende geben ihr Stelldichein in der Kulturtenne Damnatz.

 

In der Kulturtenne Damnatz herrschte am Sonnabend bei dreißig Besuchern und vier befreundeten Künstlern familiäre Stimmung. Das Konzept der Vorsitzenden des Kulturvereins und Inhaberin der Kulturtenne, Ursula Günthert, ging auf. Ein musikalischer Auftritt im Duo zwischen Gitarre und Cello, der kulinarische Genuss aus der Küche und der Rundgang durch die Sammlung von Fotografien und Bildern unter dem Titel „Wunderlich" sorgten für ein abgerundetes Ganzes. rhy

 

 

Singer-Songwriter Dominik Plangger überzeugte am Sonnabend das Publikum in der Kulturtenne Damnatz.

 

Die Kulturtenne war bis auf den letzten Platz besetzt. Am Start: der Liedermacher Dominik Plangger aus einem Südtiroler Bergbauerndorf der Region Vinschgau. Die Sorge, dass nun zünftige Musik à la Kastelruther Spatzen zu erwarten sei, nahm er seinen Gästen sofort und kündigte für das erste Set Lieder von der aktuellen CD „ansichtshalber" an. 

Schlussendlich war es ein gelungener Abend: „Das beste Publikum auf der ganzen Welt", so Plangger, ging mit vier Zugaben nach Hause. rhy

 

 

Sandra Hempel tritt mit vieljährigen Weggefährten im Ostbahnhof in Dannenberg auf.

 

Es war das dritte Konzert der Sommerjazz-Reihe unter künstlerischer Leitung der Jazzmusikerin Gabriele Hasler aus Gross-Heide, das am Sonnabend stattfand - und das zweite Mal in der Vorhalle des Ostbahnhofs. Dort erlebten die Gäste des sehr gut besuchten Konzerts einen Abend voller Kraft, Tempo und mitreissender Dynamik, denn es fand gleichsam ein Wiedersehen dreier hochgeachteter Jazzmusiker mit der Gitarristin Sandra Hempel statt. rhy

 

 

Céline Rudolph's Soniqs im Ostbahnhof Dannenberg.

 

Es ist die zweite Sommerjazz-Reihe, die dieser Tage im Nordkreis Lüchow-Dannenbergs stattfindet. Künstlerisch verantwortet von der Jazzmusikerin Gabriele Hasler aus Gross-Heide, veranstaltet in Kooperation mit Ursula Günthert von der Kulturtenne Damnatz, wurden für die Reihe Fördermittel eingeworben und die Weiterführung gesichert. rhy

 

 

Zweite Ausstellung von Linde Daum in der Kulturtenne.

 

14 großformatige Bilder schmücken die Kulturtenne Damnatz. Es sind die neuen Malereien von Linde Daum, die sich mit einem Farbrausch vergleichen lassen. Oder: die „dem Auge ein Fest bieten“, sagte Laudatorin Karola Marquardt am Sonntag in ihrer Rede zur Vernissage.

Die Bilder können bis zum 31. Dezember von donnerstags bis sonntags zwischen 18 und 20 Uhr besichtigt werden, Anmeldungen sind unter der Telefonnummer (0 58 65) 98 02 98 möglich. Informationen zu Linde Daum gibt es unter der Internetadresse www.linde-daum.de rhy

 

 

Münchener Kabarettistin Angelika Beier zu Gast in der Damnatzer Kulturtenne.

 

Als Fanny „in ihren besten Jahren“ tritt sie auf die Bühne und schlüpft im Laufe des Abends in etliche andere Figuren. Die haben alle etwas mit „ihrer multiplen Persönlichkeit“ zu tun. Hinter dem Paravent zieht sie sich in Sekundenschnelle um und erscheint als Gisa, Josefine, Russin Katica oder Tante Else. Die Rede ist von Kabarettistin Angelika Beier aus München, die am Sonnabend mit dem Programm „Zwischen Sex und 60“ in der Kulturtenne Damnatz aufspielte. Das Publikum hat sie sofort auf ihrer Seite. Lacher werden zu Salven von lautem, ansteckendem Gelächter. Auffällig viele Frauen sitzen im Publikum, unter 44 Gästen sind nur sieben Männer. Die müssen ganz stark sein, denn auch sie spielen bei Beier eine Rolle. Ganz schlimm hat es einen Herrn nahe der Bühne getroffen. Er wird ihr „Opfer des Abends“ – nennen wir ihn Rudolf. Es gibt nur zwei wichtige Fragen im Leben, so die Fest- stellung: Was ist Liebe? Was gibt es heute Abend zu essen? Kundige Lacher im Publikum. Das Opfer wird gleich mal gefragt: „Wenn Sie die Wahl hätten, was meinen Sie, Rudolf, Essen oder Sex?“ Die Antwort: Essen. Eine Kecke aus dem Publikum: erst Essen, dann Sex.

Der kurzweilige Abend endet mit dem Backen eines whiskeyreichen Kuchens, ein Rezept von Tante Else, zu dem Fanny die Verjüngungsschürze mit zotigem Body trägt. rhy

 

Wütend politisieren oder eine poesievolle Welt erschaffen mit Sunna Huygen in Damnatz. Von Regine Henry. 

 

Das Wochenende wirkte wie eine Befreiung der Kulturszene Lüchow-Dannenbergs. Das war der Neustart des Lebens mit Kabarett, Theater und Musik. Nach dem ersten zaghaften Antesten mit einem Konzert an der Hirtenkate in Wulfsahl und einem „Abend über die Lüge“ im Clenzer Culturladen am vorherigen Wochenende ging es nun richtig los mit verschieden Veranstaltungen an verschiedenen Orten. Den Auftakt ins erste Nach-Corona-Kulturwochenende im Wendland machte die Kulturtenne in Damnatz.

„Ich kann singen, dichten und kämpfen“

Ja, das macht sprachlos und lähmt die Kreativität. Wie nur soll da Lyrik möglich sein, wenn Sunna Huygens nächster Gedanke ist: „Welches Schimpfwort reimt sich auf Lukaschenko? Braucht es da ein dickes Fell oder dünne Haut? Sunna Huygen hat beides: „Ich kann singen, dichten und kämpfen, bin Dünnhäuterin und Dickhäuterin, also ein Wechselbalg.“ Was für eine Sichtweise lässt sich dazu sagen, trotzdem sie im März 2013, nominiert für ihren ersten Kabarett/Comedypreis, als zu informativ und intelligent angesehen wurde. Doch genau das ist politisches Kabarett. rhy

 

Inka Meyer gastierte mit ihrem hochkomischen Kabarett in der Kulturtenne Damnatz

 

Entspannte Weiblichkeit: wie geht das, wenn Frau ins Alter kommt? Am Sonnabend ging Kabarettistin Inka Meyer in der Kulturtenne Damnatz dieser Frage nach, und auch dem Schönheitswahn und den Machenschaften der Kosmetik- und Modeindustrie. Sie ist sich sicher: die Versprechen der Kosmetikindustrie sind an der Grenze zur Kriminalität.

Es geht Schlag auf Schlag durch den kurzweiligen Abend. Alles wird auf die Schippe genommen: Collagen gegen Falten, Superfood, Diäten, Konfektionsgrössen, Handtaschen für Männer, Pelze, Erotik, Kosmetik in der Steinzeit. Meyers Schlusspädoyer: "Lasst uns den Makel zurückerobern!".

 

Das Lüül Duo in der Kulturtenne Damnatz. 

 

Lutz Graf-Ulbrich, bekannt als Lüül, ist Sänger, Gitarrist, Texter und Komponist. In Berlin, wo er 1952 geboren wurde, lebt er heute noch und ist vielen ein Begriff. Auch im Wendland ist er häufig auf Tour, hat dort eine erlesene Fangemeinde. Erst kürzlich im August trat er mit seiner vierköpfigen "Lüül Band" im Raum 2 in Neu Tramm auf. Mit gleichem Programm und Songs seiner aktuellen CD "Fremdenzimmer", die im Zentrum seiner aktuellen Tour steht, war er am vergangenen Sonnabend zu Gast in der Kulturtenne Damnatz.

Inzwischen hat Lüül etliche CDs unter seinem Namen und mit Band aufgenommen. Bei ihm wird gelebte Geschichte zur Liedpoesie. Ob er von seiner Heimatstadt, Konzerttouren, Reisen durch die Welt und deren Abenteuern erzählt, über all das hat er Lieder geschrieben. rhy

 

Licia Chery berührte das Publikum in der Kulturtenne Damnatz. 

 

Eine wunderschöne Frau in schwarz-weiß gestreiftem Sommerkleid und dazu passenden High Heels betritt Freitagabend die Bühne der ausverkauften Kulturtenne. Außer Perlen in ihren Dreadlocks schmückt Licia Chery sich nur noch mit Ohrringen und kommt sympathisch und natürlich daher. Ihre Eltern stammen aus Haiti, sie selbst wuchs in der Schweiz auf und lebt heute in Genf. Mitunter zweifelnd, wo genau ihre Wurzeln sind – in Haiti oder in der Schweiz – singt sie im ersten Set auf Kreolisch das Lied „M‘pa Landan‘l“, im Refrain unterstützt vom Publikum, bei dem sie sich gerührt bedankt: „Niemals hätte ich gedacht, mich in Damnatz wie in Haiti zu fühlen.“

Nach dem 15. Lied entscheidet sich Licia Chery, ihre High Heels auszuziehen, sagt: „It‘s the maximum to do with heels“ und singt den Song „Fly“, mit dem sie 2015 in der Schweiz bei der Entscheidungsshow zum Eurovision Song Contest auf Platz drei kam. In der Zugabe erfüllt sie den Wunsch einer Besucherin und singt „Je ne regrette rien“ von Edith Piaf, von der sie zuvor schon „La vie en rose“ interpretiert hatte. Besucher Klaus Poggendorf aus Dannenberg: „Man muss nicht immer nach Hamburg oder Berlin fahren“, um gute Kunst zu erleben. rhy

 

Drei Stimmen, zwei Gitarren, Cajon, Cello, Flöte und Konzertina 

 

oder: ein Vater, ein Sohn, ein Freund. Das sind Tricando: „Wir sind eigentlich zu fünft, zwei im Geiste sind immer dabei.“ Andreas und Paul Zöllner sowie Enrico „Ennosch“ Schneider sind auf großer Geburtstagstour für Rio Reiser (1950-1996) und Gerhard Gundermann (1955- 1989), die am 20. Januar endet. Die Premiere fand am 9. Januar in Dresden zum 70. Geburtstag von Rio Reiser statt. Am Vorabend des letzten Konzerts dieser Tournee wäre Gundermann 65 Jahre alt geworden. Der Zufall will, dass auch die Geburtstage der drei Sänger und Multiinstrumentalisten in diesem Zeitraum liegen. Der zweite Auftritt führte das sympathische Trio mit seinem poetischen Deutschrock am Sonnabend in die ausverkaufte Kulturtenne Damnatz. Die Gruppe spielte sich fest in die Herzen der Gäste.

Tricando weiß in über 20 Liedern die beiden Rockpoeten authentisch rüberzubringen. In der letzten Zugabe führen sie „Wenn ich ein Räuber wär“ und „König von Deutschland“ ganz einfach mal zu einem Lied zusammen und werden mit frenetischem Beifall verabschiedet.

 

Kabarettist Heinz Klever war zu Gast in der Kulturtenne Damnatz. 

 

Bei ihm kriegt jeder sein Fett weg – von Angela Merkel bis Peter Altmaier. Und die SPD sowieso.

Die Kabarettisten der Leipziger Pfeffermuhle sind gern gesehen in Westdeutschland. Mal mit dem Ensemble, zu dem er seit fast 15 Jahren gehört, mal solo gastiert Heinz Klever dort immer wieder gern und trat nun neben anderen Bühnen im Wendland schon das zweite Mal in der Kulturtenne Damnatz auf. Sein Programm „Wer immer mit dem Schlimmsten rechnet, hat meistens eine gute Zeit“ hat viele Fans und wird stets aktualisiert.

Jeder kriegt sein Fett ab: Zwei junge Araber im „Freiwilligen asozialen Jahr“, die in ihrem Slang ins Philosophieren geraten, Angela Merkel, die als rautentragende Alt-Bundeskanzlerin mit Gicht geplagt durch den Reichstag geistert. Ihr treuer Gehilfe Altmaier begleitet sie zur Reichsbank und fragt: „The same procedure as last year, Miss Merkel?“ Mit „Hartz IV, Hartz IV, das Gluck hat einen Namen“ ködert Multitalent Klever in einem seiner selbstverfassten Songs das Publikum zum Mitsingen und verlässt die Bühne erst nach zwei Zugaben. rhy

 

Da sitzt sie nun, haucht in ihr Headset, und schon gibt‘ s Beschwerden. Der Ton ist nicht gut, aber es geht nicht anders: Liese-Lotte Lübke ist erkältet, und ohne Mikro geht gar nichts, sagt sie. In zwei Wochen wird sie 30, was ihr Sorgen macht, aber wir, das Kabarett-Publikum in der Kulturtenne Damnatz, sind ja erfahrungsgemäß deutlich älter. Ist ja auch nicht schlimm, so lange wir noch diese Vorstellung überleben. „Kopf in den Sand“ heißt ihr Programm, und im dazu passenden Lied singt sie von den Straußen, die genau das tun, bis es regnet, und letztlich Gras drüber wächst. Nicht ihr Ding, sagt sie, sie will tun, was sie gerne tut und singt ein Lied über einen verflossenen Chef, der mal ein wilder Rocker war und jetzt nur noch langweilig und reich ist. Ein Spießer eben, einer wie du und ich, der Träume Träume sein lässt und stattdessen lieber rund um die Uhr funktioniert.

Das ist wirklich komisch, wie sie da vom Hundertstel ins Tausendstel Reime aufeinander-türmt, auch wenn sie, wie in einem anderen Lied betont, hier nicht auf „lustig, lustig, tralala“ machen will. „Starke Frauen“ heißt die Reihe in der Kulturtenne, und abgesehen von der arg belegten Stimme sitzt da wirk-ich eine starke Frau am Klavier, die uns daran erinnert, was wir könnten, wenn wir uns nur trauen würden. st

 

Die Schauspielerin Iris Bebensee beleuchtete in der Kulturtenne Damnatz das Leben von Paula Modersohn-Becker. 

 

„Die kleinen Schwä-chen des Mannes sollte man durch ein Verkleinerungsglas sehen.“ Beschwichtigende Worte eines Vaters, die seine Tochter offensichtlich ermutigen sollen. Doch die Malerin Paula Moder-sohn-Becker erwartet mehr vom Leben als ein bloßes Dasein als Ehefrau. Nicht nur diese Facette des Lebens beleuchtet das Programm „Mein Los ist ein gesegnetes – Paula in Paris!“ in der Kulturtenne Damnatz.

Doch der Ruhm kommt leider erst posthum. Kurz nach der Geburt ihrer Tochter stirbt eine der bedeutendsten Vertreterin des Expressionismus mit nur 31 Jahren. Ihre letzten Worte: „Wie schade.“ fan

 

„Männer wollen nur das Eine, …ihre Ruhe!“ Wecken sie hingegen eine Frau in der Nacht und geben sie ihr Gelegenheit zu sprechen, dann spricht sie. Das behauptet Helga Siebert, die bereits zum zweiten Mal als Gast in Damnatz auftrat. Aber ganz so einfach ist es dann doch nicht, weiß die locker fabulierende Schauspielerin, Schreiberin und Kabarettistin.

Krachende, schenkelklopfende Komik wird nicht geboten. Der Penkefitzer Karl Rieck, einer vom knappen Dutzend Männer im ausverkauften Raum, formuliert es so: „Charmant – nicht übertrieben!“ Bei der letzten Nummer bleibt den Zuschauern das Lachen sogar eher im Halse stecken. Helga Siebert, als alte verlassene Heimbewohnerin, erzählt vom fast stattgefundenen Kaffeetrinken mit Angehörigen. Da wird es ganz still auf der Tenne. fan

 

Stand-up-Comedian Senay Duzcu war zu Gast auf der Kleinkunstbühne in der Kulturtenne Damnatz. 

 

Bekannt aus dem HR-Comedytower, Satiregipfel oder Ladies Night, ist Senay Duzcu große Bühnen gewöhnt. Am Sonnabend tauschte sie die gegen die Kleinkunstbühne der Damnatzer Kulturtenne ein.

Probleme allerdings bereitet ihr etwas anderes: „Wer in Deutschland hat die Artikel erfunden?“ Sie ist sich sicher, dass der gewiss nie wollte, dass Gastarbeiter sich in Deutschland anpassen können, da sie diese nie exakt anzuwenden wüssten. Dem Publikum ist das egal. Denn Senay Duzcu weiß, die gelebte Realität der Interkulturalität und die politische Auseinandersetzung damit durch viel Humor aufzulockern, ohne deren Bedeutung zu vergessen. Spaßig ist ihre orientalische Einlage einer aus der Grundschulzeit erlebten Weihnachtsmesse mit Spaß am lauten Gesang: „Weihnachtsbaum, warum Deine Blätter grün“. Danach möchte niemand mehr Multikultur vermissen.

 

Was war denn da los? Im Dezember fiel Stulle, alias Franz Klahn, bei den traditionellen Adventskonzerten des Duos Stulle & Schampus aus. Einen Tag vor dem Jahresende hatte es Schampus, alias Niels Vogt, mit 39 Grad Fieber erwischt, so dass er abends nicht beim Konzert in der Damnatzer Kulturtenne Damnatz auftreten konnte. Klahn hatte morgens noch in Windeseile ein Ersatzprogramm zusammengestellt und sich adäquate Kräfte mitgebracht: Mit dem treuen Praktikanten Sammy Trunczik (Akkordeon) und Anja Renz (Gitarre und Gesang) vom Mandolinenorchester Langendorf konnte nichts mehr schiefgehen. Es sei denn, die Gäste würden scharenweise den Raum verlassen, da sie mit dem nun „schwerst rustikal“ angekündigten Programm gar nichts anzufangen wüssten.

Die bange Frage nach der Pause, „wie viele sind gegangen“, war völlig unbegründet. Da inzwischen als letzte Besucherin auch Geburtstagskind Eva Kohlrusch aus Künsche gekommen war, wurde ihr, vereint mit den Gästen, mit „Einmal im Jahr“ sogar ein

Ständchen gesungen. Der Abend endete, textsicher vom Publikum unterstützt, mit einem Shanty-Medley, bei dem auch der Praktikant noch mal so richtig in die Akkordeontasten haute. Aus dem Publikum war danach zu hören: „Das war doch schön!“

 

Festlich ging es am dritten Advent in der Kulturtenne Damnatz zu. 

 

Der Nachmittag mit dem Duo Stella’s Morgenstern stand im Zeichen der deutschen Weihnacht und des jüdischen Chanukka-Festes, Weihnukka genannt. Beides Lichterfeste, die zeitlich nah beieinander gefeiert werden. „Traditionell beginnt die Chanukka mit dem Lied ,Maoz Tzur‘“, sagte Sängerin Stella Jürgensen und zündete die Kerzen eines Chanukkaleuchters an. Begleitet wurde sie von Andreas Hecht an verschiedenen Gitarren, Banjo, Ukulele sowie im Gesang. Sie sang und bediente Trommel, Ukulele und eine Kastenzither.

Es folgte ein beschauliches Konzert, das die Gäste in die Welt überlieferter jüdischer und deutscher Weihnachtskultur führte. Jürgensen hatte zu jedem Lied eine Geschichte zu erzählen. Auch, dass sich die meisten Chanukkalieder ums Essen drehen. Ernst Steiner aus Laase war das erste Mal in der Kulturtenne. Er war gekommen, um sich etwas Gutes zu tun, und fühlte sich an die Weihnachtszeit seiner Kindheit und an den Duft von Bienenwachs erinnert. Aufgeführt wurden die Weihnachtslieder nicht nur auf Deutsch und Jiddisch, sondern auch auf Hebräisch, Englisch und Spanisch, zum Beispiel das in Israel beliebte „Hava Narima“ des Deutsch-Briten Georg Friedrich Händel, in Deutschland als kirchliches Adventslied bekannt. Oder das peruanische Weihnachtslied „Los reyes magos“ über die Suche der Heiligen Drei Könige nach dem Jesuskind. Von Folksänger Woody Guthrie, der mit einer Jüdin verheiratet war, war der „Hannukka-Dance“ zu hören. Zum Abschluss des zweistündigen Konzerts wurde mit den Gästen „Es ist ein Ros entsprungen“ auf Englisch und Deutsch gesungen.

 

Alt, brisant und aktuell. 

 

Musiker Kai Degenhardt sang in der Kulturtenne Damnatz Eigenes und Werke seines berühmten Vaters. Der Termin hätte nicht besser ausgesucht sein können. Am Abend vor der politisch so richtungsweisenden 19. Bundestagswahl trat Kai Degenhardt mit dem Programm „Lieder gegen den rechten Aufmarsch – von damals und von dieser Zeit“ in der voll besetzten Kulturtenne Damnatz auf. - Erst nach drei Zugaben entließ das Publikum Degenhardt. Dabei durfte auch des Vaters wohl bekanntestes Lied „Spiel nicht mit den Schmuddelkindern“ über die Spießigkeit der deutschen Nachkriegsjahre nicht fehlen.

 

Luthers Lust und Liebe - Ein Abend in der Kulturtenne Damnatz 

 

über Martin Luthers Beziehungskiste im 16. Jahrhundert.

Wie kommt ein Mönch zu einer Nonne? Es war die zentrale Frage in der Theatercollage "Luthers Lust und Liebe" am Freitag in der Kulturtenne Damnatz. Passend zum 500. Reformationsjahr. In seiner Eingangsrede wusste Pastor Jörg Prahler zu berichten, dass Martin Luther und Katharina von Bora, das "Traumpaar, für manche das Alptraumpaar der Reformation" auch ein "Vorbild des Pfarrhauses" gewesen seien mit viel Platz für große Familien mit vielen Kindern und "den berühmten Tischgesellschaften im Hause Luthers". Im Stück geht es vorwiegend um Luthers Privatleben, verspielt, zwanglos und aus der Gegenwart heraus dargeboten.

Im Hintergrund ist lediglich eine Stoff-Flagge mit dem "berühmten Mönch und der fast so berühmten Nonne" sowie allen Mitstreiter Luthers abgebildet. So fällt der Seitenblick auch auf deren Beziehungsleben. Entstanden ist ein lustvolles und zugleich lehrreiches Stück über Katharina Bora, für manche Zeitgenossen die Xantippe der Reformation, und Martin Luther, dem Mann der Widersprüche.

 

Die Sängerin und Liedermacherin Irene Mazza trat am Wochenende in Damnatz auf. 

 

Irene Mazza singt, schreibt und fotografiert. Als Pflegefachkraft im Bereich Public Health unterstützt sie Humanitäre Organisationen und bereiste unter anderem Tahiti, Südafrikaund den Kongo. Mit einem kleinen Bus und ihrer Gitarre tourt sie derzeit durch Deutschland und die Schweiz. Ursula Günthert, die Betreiberin der Kulturtenne Damnatz, lernte die Schweizerin in Winterthur kennen und fragte, ob sie nicht auch mal nach Norddeutschland kommen wolle.

Ihr letztes Lied „Magicarpet“ handelt von einem fliegenden Teppich. Einen kleinen Teppich aus dem Irak, der ihr Schutz bietet, hat sie auch dabei. In ihrer Zugabe bringt sie mit einem kongolesischen Kirchenlied und dem Still-Lied „Mamaeh“ nochmals einen Hauch Afrika nach Damnatz.

 

Mitreißend, auch ohne Tanz. 

 

Damnatz liegt nicht am Rio de la Plata. Trotzdem schwappt am Sonnabend süd-amerikanische Lebensfreude in die dortige Kulturtenne. Das „DUO Diagonal“ wird an diesem Abend mit seinem Programm „Tango Emotions“ die vielfältigen Facetten dieser Musikrichtung zu Gehör bringen. Von Anfang an ist zu spüren, dass hier ist ein Schwergewicht der Tango-Szene zu Werke geht. Jaenicke erzählt, dass man in Argentinien eine Tanzveranstaltung, die Milonga, erst morgens beim Zwitschern der Vögel verlässt. In Damnatz ist es um halb zehn noch nicht mal richtig dunkel. Deshalb ist die Begeisterung den meisten Zuhörern am Ausgang deutlich anzusehen – auch ohne Tanz.

 

Etwas grob, aber amüsant - Gesa Dreckmann 

 

präsentierte ihr Stand-Up-Programm „La Dorfe Vita“ in der Kulturtenne Damnatz. In der Pause geht niemand. Das ist bei so einem Format mit deftigem Humor nicht selbstverständlich. Nach dem obligatorischen Zwischenmahl in der Kulturtenne, braucht es jedoch ein Weilchen, um wieder Schwung zu kriegen. Gesa Dreckmann kriegt die Kurve und ist am stärksten, wenn sie mit den Zuschauern in Dialog tritt. Die Rubinhochzeit (40) hat „Fleischmütze“ schon lange hinter sich, da kann man ruhig mal fragen: „Wie lange müsst Ihr noch?“ Da bleibt nur zu sagen: Du kannst sie aus dem Dorf raus holen, aber nicht das Dorf aus ihr.

 

Lachen, denken, brüllen. 

 

Am Sonnabend trat Sunna Huygen in der Kulturtenne Damnatz auf. Auch in ihrem neuen Programm „Zwischenräume“ wird zwischen den sogenannten Schubladen „Lachen, denken und brüllen“ und mit kabarettistischem Blickwinkel Erlebtes eingebaut. Es ist mittlerweile ihr viertes Kabarettprogramm. Sie kann zu 70 Prozent sogar davon leben, wie sie selbst sagt. Huygen versteht sich als feministische Kabarettistin und erklärt, „ich bin wegen meines Ärgers über den Sexismus in unserer Gesellschaft überhaupt auf die Bühne gegangen“.

 

 

Lachen und vergessen - Kabarettistische Schnitzeljagd mit Helga Siebert in Damnatz. 

 

Helga Siebert aus Hamburg stand am Sonnabend in der Kulturtenne Damnatz mit ihrem Programm „Ultimo 2016“ auf der Bühne und ließ ein denkwürdiges Jahr vorüberziehen. Es ist zweifellos eine Fleißarbeit, sich an die diversen Skandale und Seltsamkeiten zu erinnern. Da ließ zum Beispiel Herr Oettinger ungefragt verlauten, dass er sich lieber erschießen würde als mit Frauke Petri ein Bett zu teilen. Helga Siebert meint dazu, sie hätte den Mann nicht vermisst. Der Kritiker schon, denn Oettingers unfreiwilliger Humor würde ihm fehlen, aber wer will das wissen? Und war das jetzt ein platter Gag oder folgt daraus irgendeine satirische Erklärung über das Politikverständnis des potenziellen Selbstmörders?

 

Frech und ungehemmt zum Jahresende

 

das Duo Stulle & Schampus musizierte in der Kulturtenne Damnatz. Die Bude war voll, salopp formuliert. Herrlich frech und ungehemmt kommt das Konzert von Stulle & Schampus am vergangenen Freitag in der Kulturtenne in Damnatz daher. Alle sind sie da. Am Ende des Jahres geht man nochmal zu Franz Klahn und Niels Vogt. Familie, Freunde, Bekannte, Verwandte und natürlich viele aus Damnatz. Das gehört sich nun mal so, zumal auch Klahn selbst dort lebt. Aber wie man sieht, ist der ganze Landkreis vertreten mit Gästen aus Weitsche, Penkefitz, Hitzacker, Dannenberg, Trebel, Gümse und Klein-Breese, um nur einige Orte zu nennen. Passend dazu Klahns Wendlandhymne „Wendland ik moak di“ beim fast dreistündigen Auftritt.

 

Norwegische Zauberin - Guro von Germeten 

 

besingt Freud und Leid und alles dazwischen. Guro von Germeten ist eine zarte Frau. Für das Konzert am Sonnabend in der Damnatzer Kulturtenne hat sie sich das blonde Haar zu einer Zopfkrone aufgetürmt. Sie fängt an zu spielen und zu singen, und gleich beim ersten Stück, das sie auf norwegisch singt, weht ein kühler, salziger Fjordwind durch den Raum. Sie hat eine klare, schöne Stimme, der man die klassische Gesangsausbildung anhört, sie beherrscht ihr kleines rotes Akkordeon meisterhaft, doch das ist es nicht, was die etwa 25 Zuhörer verzaubert. Die Wahrhaftigkeit und Offenheit, die ungeschminkte Art, ihre Wahrheiten zu erzählen sind es, die den Zauber dieser Sängerin ausmachen. Bereits beim zweiten Stück herrscht atemlose Stille, hier und da löst sich ein Seufzer, wenn ein Lied endet.

 

Schwere Kost „Ganz schön frech“

 

 – Sehr spezielles Konzert am Elbestrand. Denn Michael Ransburg und Clemens Kröger zeigen im Elbdorf auf, wie gut es einem deutschen Dramatiker als auch einem österreichischen Kabarettisten gelang, Unterhaltung und Gesellschaftskritik zu verbinden.

 

Überraschende Improvisationen – Das Trio Lumimare in der Kulturtenne Damnatz.

 

Da bin ich jetzt mal wieder hier oben an der Elbe“, begrüsste Mathias Schabow am Sonnabend die etwa 40 Gäste in der Kulturtenne. Seine Familie kommt aus Eldena jenseits der Elbe, berichtete er und offenbarte: „Jeder Abend, den wir spielen, ist anders. Lassen Sie sich überraschen.“ Es folgte, was ohnehin zum Merkmalder Künstler gehört: improvisierte Musik unterschiedlicher Genres, die an einem Kompositionsmotiv ansetzt und dann zu einer musikalischen Erzählung startet.

 

Ein Mann, eine Gitarre - Minimalistisches Konzert von Markus Segschneider in der Kulturtenne

 

Ein Mann, eine Gitarre, ein Verstärker. Mehr braucht es nicht, um gute Musik zu machen, wie Markus Segschneider in der Kulturtenne Damnatz zeigte. Das Publikum entließ Segschneider nicht unter vier Zugaben. Darunter ein Gute-Nacht-Lied. Das passte.

 

Von heiter bis melancholisch - „Friedrich & Wiesenhütter“ in der Kulturtenne. 

 

Am Sonnabend machte die beiden Musiker Station in der Kulturtenne Damnatz und unterhielten das Publikum mit ihren poetischen wie sarkastische Texten, begleitet mit allerfeinster Gitarrenmusik.

 

Im Auftrag des Groove-Chansons - Duo „Barth/Roemer“ in der Kulturtenne

 

Fast könnte man den Auftritt des Kölner Duos „Barth/Roemer“ am Sonnabend in der Kulturtenne Damnatz als Privatkonzert bezeichnen. Denn vermutlich wegen vieler Parallelveranstaltungen kamen nur rund 20 Besucher. Das tat dem Konzert aber keinen Abbruch. Beim gemeinsamen Komponieren wird dann auch schon mal diskutiert, ob man sich mit dem Lied „Das geht auch wieder weg“, in dem sich das Duo als Karnevalshasser entpuppt, nicht im Rheinland zu viele Feinde macht. Aber egal jetzt: „Bei den Damnatzern droht uns keine Gefahr“.

 

Fusion von Jazz und Soul - Vera & Joy spielten mediterrane Musik in der Kulturtenne Damnatz. 

 

Ursula Günthert, Betreiberin der Kulturtenne Damnatz, freute sich. Nach anfangs nur wenigen Reservierungen kamen am Sonnabend doch fast 40 Besucher zum Konzert von Vera & Joy in die Kulturtenne. Insgesamt 20 auf spanisch, portugiesisch oder englisch gesungene Songs versprühen an diesem Abend einen mediterranen Charakter. Zusammen mit dem Publikum wurde noch „Soul, peace and harmony“ gesungen, obwohl ihr Partner damit zuerst gar nicht so recht einverstanden war. Mit diesem Seelensong hatte Joy 2015 – ihr „dunkles Jahr“ – nach Stimmproblemen ihre Stimme wiedergefunden. Dafür konnte Vera mit „Faith“ von George Michael und „Still got the Blues“ von Gary Moore dem Publikum sein Können unter Beweis stellen.

 

Agent der Doppeldeutigkeit - Unpolitisch korrektes Kabarett mit Johannes Kirchberg. 

 

Eine Liebeserklärung erklärt nicht die Liebe. Wenn es schwer ist, geht es bergauf. Aber vor allem: Mit Musik geht alles leichter. Wie, das zeigte Johannes Kirchberg am Sonnabend in der Kulturtenne Damnatz. Johannes Kirchberg deckt sie dezent auf, die Doppelmoral. Und dabei ist er ein Agent der Doppeldeutigkeit – sehr gut für ein Insichhineinschmunzeln. „Vielen Dank für die Einladung. Ich komme gerne wieder“, verabschiedete sich der 42-Jährige. Und er dürfte später beim Lesen seines Gästebuches wohl bestärkt worden sein. Denn zwei Besucherinnen schrieben schlicht, aber treffend: „Danke für den schönen Abend in Damnatz.“

 

Keine Schenkelklopfer - Das Otto Groote Ensemble in Damnatz: 

 

authentische Musik aus dem Norden. „Friesen singen nicht“, besagt ein lateinisches Zitat. Der Sonnabend in der Kulturtenne Damnatz bewies anderes. Das Otto Groote Ensemble, mit Leib und Seele unter dem blauen Licht des deutschen Nordens zu Hause, passte mit seiner plattdeutschen Lyrik hervorragend an die Elbe. Das wunderbare Konzert endete mit „Moorhantjes“, eine Hommage an „seine Leute“, die noch im Moor als Arbeiter tätig waren, und auch er sich sein erstes Geld verdiente.

 

Mal wieder Tucholsky - Klaus Behr erinnerte an den weitsichtigen und auch mal blödelnden Journalisten. 

 

Die Kulturtenne Damnatz war am Sonnabend sehr voll, als Dr. Klaus Behr, Literaturwissenschaftler aus Lüneburg, Texte von Kurt Tucholsky rezitierte. „Lieb Vaterland, magst ruhig sein“ hieß der Abend, bei dem der politische Schreiber vorgestellt werden sollte: „1 sozialdemokratische Partei hat in 8 Jahren 0 Erfolge. In wieviel Jahren merkt sie, dass ihre Taktik verfehlt ist?“ Das ist eine Rechenaufgabe aus der „Weltbühne“ aus dem Jahr 1926. Nach der Pause, in der es zu Ehren des Meisters lauter rote Speisen gab, dann der „heitere Tucholsky“. Da läuft es flüssiger, das Klavier untermalt schlicht, aber gut die Chansonperlen wie das von den Igeln in der Abendstunde, oder er liest zur wachsenden Freude des Publikums „Die Familie“: „Sie besteht aus einer Ansammlung vieler Menschen verschiedenen Geschlechts, die ihre Hauptaufgabe darin erblicken, ihre Nasen in deine Angelegenheiten zu stecken.“ Das konnte er nämlich auch, dieses hemmungslose, aber gar nicht blöde Blödeln. Und Erotik konnte er und Gerichtsreportagen und noch so vieles mehr. Man sollte einfach öfter Tucholsky lesen.

 

Das macht Appetit auf mehr - Ursula Günthert serviert 2016 insgesamt 39 Veranstaltungen. 

 

„Eine sichere Bank zum Jahresende“ – das sind die Veranstaltungen mit Franz Klahn in der Kulturtenne Damnatz. Schon mehrfach trat er dort zwischen den Jahren mit seinem Soloprogramm „Stammkneipe“ auf. Immer waren die Events sehr gut besucht. So auch dieses Mal, wo schon eine Woche vorher alle Plätze für das „intime Stimmungskonzert“ vergeben waren. Klahn, selbst Damnatzer, hatte zu diesem nachweihnachtlichen Ereignis Niels Vogt, seinen Stimm- und Taktangeber bei Stulle und Schampus dabei.

Für die erste Veranstaltung in diesem Jahr, ein Krimidinner am 16. Januar, gibt es keine Karten mehr. Essen – das ist bei jeder Veranstaltung zwischen den Programmpunkten obligatorisch. Eine Neuerung kündigte Ursula Günthert dazu vor Kurzem an: „Das Essen muss künftig bei der Reservierung vorbestellt werden.“ Na dann: guten Appetit mit der Kulturplatte in der Tenne.

 

Vom Leben und Kämpfen - Peggy Parnass erzählt in der Kulturtenne ihre Geschichte. 

 

Da kommt sie herein, eine kleine, schmale Frau mit auffallend roten Haaren. Sie ist alt geworden, wie alt verrät sie nicht gerne, und nachdem die Haustechnik der Kulturtenne wunschgemäß funktioniert, schaut sie auf die Leinwand, die alten schwarzweiß Bilder, und beginnt zu erzählen.

 

Good News - Kabarettist Uli Masuth in der Kulturtenne. 

 

Ein diesiger Abend im November – die Kulturtenne Damnatz ist bis auf den letzten Platz besetzt. Der Kabarettist Uli Masuth verspricht einen Abend unter dem Titel „Und jetzt die gute Nachricht“. Er hat nichts gegen Applaus, sagt er zu Anfang, aber der kommt erst am Ende, dann aber kräftig. Vorher wird manchmal gelacht, manchmal geklatscht, aber hauptsächlich konzentriert zugehört. Das schafft nicht jeder: Einen ganzen Abend „ohne Schadenfreude, ohne Reue, und – ganz wichtig in Zeiten von Ressourcen-Knappheit – Sie lachen nachhaltiger“, sagt er. Und das war auch eine gute Nachricht.

 

Hingabe, Leidenschaft - Paulina Tasha Band überzeugte ihre Zuhörer in Damnatz. 

 

Und so hinterließ die Paulina Tasha Band ein rundum zufriedenes Publikum, das die Veranstaltung sehr genossen hat und sich auf weitere stimmungs-volle Abende in der Kulturtenne freut.

 

„Um am Leben zu bleiben“ - Katharina Röther spielte auf der Terrasse der Kulturtenne die „Courasche“. 

 

Es ist ein gnadenloses (Über)Leben, das uns Katharina Röther da vorspielt. Sie hat den„Schelmenroman“ fürs Theaterbearbeitet und jetzt zieht sie mit einem Karren auf die improvisierte Terrassenbühne der Kulturtenne in Damnatz und singt, dass es keinen schöneren Tod gibt auf Erden, als vom Feind erschlagen zu werden.

 

„Mit dem Herzen gespielt“ - Bettina Born entführte in der Kulturtenne Damnatz in die Welt von Musettewalzer und Tango argentino. 

 

Das Gefühl einer heilen Welt vermittelte die melodische und eingängige, immer wieder mit überraschenden Elementen, die einen aufhören ließen, versetzte Musik, aber auch bei den anderen Stücken des rund zweistündigen Konzerts, das mancher Zuhörer mit geschlossenen Augen und im Rhythmus wiegendem Kopf genoss. Während dieser Zeit veränderte sich das zuerst noch golden in die Tenne von Ursula Günthert scheinende Licht langsam zu rot, während es an der Wand nach oben kroch, bis es am Ende fast dunkel war. Da passte es, dass eine der Zugaben „Wintersonne“ hieß, in der Bettina Born einen klaren Wintertag thematisierte. „Das war wirklich ein tolles Konzert, mit dem Herzen gespielt“, bedankte sich eine Zuhörerin am Ende, und ein anderer fragte: „Wo tanzen wir denn unseren ersten Tango?“ Möglicherweise in Jena, wo beide dasselbe Tanzlokal kennen, wie Bettina Born und der Konzertgänger im Gespräch feststellten. Die Kulturtenne von Ursula Günthert, wo in diesem Jahr rund 35 Veranstaltungen stattfinden, erwies sich als idealer Ort für ein Konzert dieser Art, das vom privaten Moment lebt. Dazu trugen auch die Bilder von Ingeborg Heerwagen bei, die in Damnatz bis Ende September ausstellt. Die Collagen der Ranzauer Künstlerin ziehen mit Details wie einem aus einem Notizblock ausgerissenen, beschriebenen Stück Papier oder dem in der Mitte des Bildes platzierten Bild eines Tierauges die Aufmerksamkeit auf sich und laden so zum Entdecken der sorgfältig komponierten Kunstwerke ein. Mit ihren Erdfarben passen sie gut in die Tenne mit ihren Fachwerkwänden.

 

Das Unmenschliche bannen - Eine Lesung mit der Schriftstellerin Marie-Luise Scherer in Damnatz. 

 

Die Lesung endet. Das Entsetzen findet im Schweigen des Publikums seinen Nachhall, als die Stimme Scherers verstummt. Erst nach und nach kehren die Gedanken zurück in die sorgsam restaurierte Kulturscheune Damnatz. Der Rahmen, den die Örtlichkeit bietet, ist klein. Auch wenn an diesem Abend kein Platz frei bleibt, finden hier kaum mehr als zwei Dutzend Menschen Platz. Man sitzt an zwei großen Tafeln, miteinander, man teilt die gleiche Ebene mit der Schriftstellerin. Und so ist die Distanz zwischen dem Publikum und der Vortragenden gering. Auf Augenhöhe werden Fragen gestellt, entspinnen sich später im Garten Gespräche. Der verklungene Regen lastet noch schwer auf den Rosenblüten, vermag aber die überbordende Pracht im Garten der Gastgeberin nicht zu mindern. Kissen und Decken werden gereicht, die Gäste sind auch nach dem Ende der Lesung willkommen. Am Ende des Tages bricht die Sonne hinter den Wolken hervor. Der ehemalige Funker hat seinen Regenschirm vergessen. Die Reporterin hat seinen Worten genügend entnommen, um ihn für eine Rückgabe kontaktieren zu können.

 

Selig verträumte Gesichter beim Publikum in der Damnatzer Kulturtenne 

 

zeugen von Entspannung und Zufriedenheit. Der Schauspieler Wolfgang Schenck und der Musiker Otto Groote präsentierten dort am Mittwochabend „Strandgut“, einen musikalischliterarischen Spaziergang zwischen den Gezeiten. Und schließlich gibt es auch noch ein Lob vom Damnatzer „Dorfchronisten“ Gerd Basedow. „Dat hem se joa ganz goot moakt!“ Für hiesige Verhältnisse ist das ja bereits ein Ritterschlag.

 

Poesie trifft Melancholie - Das Duo „Amarynda“ lieferte in Damnatz ein abwechslungsreiches Programm. 

 

Das ist schon ein besonderer Abend für die Kulturtenne in Damnatz. Denn ein Quartett hat man in dem kleinen Veranstaltungsraum auch nicht alle Tage zu Gast. Das Duo „Amarynda“ hat sich am Sonnabend aufgemacht, mit Verstärkung an der Elbe ein Konzert zu geben. In der längeren Pause verwöhnt Organisatorin Ulla Günthert mit Lamm, Veganem und Vegetarischem. Das gemeinsame Essen ist in Damnatz Teil des Konzepts. Am Ende schließt sich der Kreis mit einer Art „griechischem Blues“. Dieser auf deutsch gesungene Rembetiko „Am Anfang war das Lied“ entlässt ein rundum zufriedenes Publikum in die kalte Damnatzer Nacht.

 

Nur selten werden die Begriffe Wandern, Lachen und Senioren in einem Atemzug genannt. Das hat verschiedene Gründe, zum Beispiel den, dass sich in der Jugendwahngesellschaft hartnäckig das Gerücht hält, der fortgeschritten Alternde habe wenig bis gar nichts zu lachen. Bei Jutta Lindner treten die drei Wörter dagegen als Kollektiv auf. Eine „einsame Geschichte“ sei das Wandern, sagt Lindner, „aber auch Spaß und Abenteuer“. Grund genug, die Themen Wandern, Lachen und Senioren auch weiterhin unter einen Hut zu bringen.

 

Datenbank könnte Landwirten und Verbrauchern Auskunft geben: 

 

Die Zeit der ausschließlich chemischen Bekämpfung von Schädlingen in der Landwirtschaft geht vorbei. Davon ist die Zellbiologin Dr. Imme Gerke überzeugt. Schon seit Jahren gibt es keine neuen chemischen Stoffe mehr bei Pestiziden und Fungiziden. Neues erwartet sie auf zwei Gebieten, die gegensätzlicher nicht sein könnten: die Gentechnik und bei Biopestiziden. Gerke trug ihre Ansichten vor einem Kreis von Interessierten in der Kulturtenne in Damnatz am Sonnabend vor.

Mit einer Petition beschlossen die Zuhörerinnen und Zuhörer dieses Vortrags, die Absicht zu unterstützen. Mit 120 000 Euro könnte der Zugang zu der in Südfrankreich betriebenen Datenbank für alle deutschen Nutzer geöffnet werden. Die am Sonnabendabend beschlossene Petition soll an die Bundesregierung und das Bundesamt für Verbraucherschutz gehen, weitere Adressaten nicht ausgeschlossen.

 

Immer fröhlich, immer swingend. 

 

Die Jazzsängerin Julia Fohreva brachte den Swing in die Damnatzer Kulturtenne. Seit zwölf Jahren fährt die Jazz-Sängerin Julia Fohreva von Langendorf aus zu ihren Auftritten im In- und Ausland, am Sonnabend sang sie zum ersten Mal vor heimischem Publikum in der Kulturtenne von Ursula Günthert in Damnatz. Begleitet von drei Musikern zelebrierte sie den Swing in all seinen Facetten. Manch einer in der Tenne hatte als Stuhl einen Schwinger aus Metall erwischt, da ließ es sich gleich noch besser mitwippen zu Klassikern wie »Sunny side of the street» oder »Don»t get around much any more».

 

Von Knef-Filmen und Minenfeldern – Zeitzeugen in Damnatz’ Kulturtenne

 

Das alles war für die zahlreichen Besucher der Kulturtenne Anlass, miteinander ins Gespräch zu kommen und eigene Geschichten beizutragen. Hausherrin Ursula Günthert, die in Damnatz „die Schweizerin“, genannt wird, war die Freude über den gelungenen Abend anzusehen. Sie arbeitete im Baseler Institut für Immunologie, bis sie vor einigen Jahren auf das Haus aufmerksam wurde, in dem sie heute lebt. Im März 2010 gründete sie mit anderen den Verein Kulturtenne Damnatz. Sie wollte vorhandene Räume für Kulturförderung nutzen und bringt dafür viel Zeit und Engagement auf. Die Anfänge seien nicht immer leicht gewesen: „Kultur? Da läuft’s mir kalt den Rücken runter“, habe mal einer der Handwerker bemerkt. Darüber kann Ursula Günthert heute nur schmunzeln und wartet mit einem abwechslungsreichen Programm auf.

 

Dr. Ursula Günthert lädt gern Gäste ein: 

 

Die Wissenschaftlerin liebt die Bildende Kunst und die Literatur. Sie hat nun in Damnatz das Ambiente geschaffen, das zum Treffpunkt für Künstler, Nachbarn und für Freunde aus der ganzen Bundesrepublik werden soll. Am kommenden Sonnabend, dem 25. Juni, eröffnet sie nach umfangreicher Restaurierung die „Kulturtenne“ in ihrem Anwesen Achter Höfe 55. Ein gutes Timing, denn am selben Tag feiert die Gemeinde Damnatz ihr Fest „Bürger für Bürger“ und das „Kulturtenne“-Programm mit Kult- und Trickfilmen ist Teil des Festes.

 


EJZ: Elbe-Jeetzel-Zeitung
GA: Generalanzeiger

Kie: Kiebitz

HK: Hagenower Kreisblatt

LL: Landluft